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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > Ökobilanz Rindfleisch: Alte Milchkuh auf der Weide liegt vorn
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Ökobilanz Rindfleisch: Alte Milchkuh auf der Weide liegt vorn

Michael Farber
Von Michael Farber
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10 min. Lesezeit
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Keine Flugreisen, möglichst wenig Autofahren und keine Produkte vom Rind – das ist das, was der Einzelne gegen den Klimawandel tun kann – so ein Fazit aus dem aktuellen Bericht des Weltklimarates. Denn ein Kilo Rindfleisch belastet das Klima fast drei Mal so stark wie Geflügel- oder Schweinefleisch. Doch auch Rindfleisch ist nicht gleich Rindfleisch. Je nachdem aus welcher Art von Haltung die Tiere kommen, kann die Klimabilanz unterschiedlich ausfallen. Und die Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht per se in allen Aspekten schlechter als bei Hähnchen oder Schweinefleisch. Vor allem wenn man auf Artenschutz und Tierwohl schaut, spricht im Vergleich vieles für Rindfleisch von der Weide.

Inhaltsübersicht
Glückliche Rinder auf der AlpNachteil der Biohaltung: Rinder, die länger leben, setzen auch länger Methan freiKlimabilanz: Es kommt darauf an, wie man rechnetWiederkäuer können Gras in Milch und Fleisch verwandelnSchweine und Geflügel sind Nahrungskonkurrenten des MenschenAlternativen zum Rind: Pferde und KaninchenBiodiversität durch BeweidungBiokosmos Kuhfladen„Ehda“-Tiere in der MilchviehhaltungBäume auf der Weide verbessern KlimabilanzDie Gesamtbilanz entscheidet
  • Zum Artikel: Garten ohne Chemie: Öko-Landbau im Allgäu immer beliebter

Glückliche Rinder auf der Alp

Im Mai gehen Popeye, Bonifatius, David und Samuel auf die Alp. Biobäuerin Beate Reisacher aus Dietmannsried im Oberallgäu lässt ihre männlichen Kälber von einem Landwirt auf Bergwiesen bei Oberstdorf mästen. Aus den männlichen Kälbern können keine Milchkühe werden, deshalb sind sie auf einem Milchviehbetrieb in der Regel überflüssig. Oft werden sie schon mit ein paar Wochen ins europäische Ausland, nach Italien oder Spanien zum Beispiel transportiert und dort in Ställen gemästet. Die Rinder von Beate Reisacher haben also das große Los gezogen, sie weiden zwei Sommer lang in den nahen Bergen. Die Tierwohlbilanz: Besser geht’s eigentlich nicht. Doch was ist mit der Klimabilanz?

Nachteil der Biohaltung: Rinder, die länger leben, setzen auch länger Methan frei

Rindfleisch von der Weide wird grundsätzlich extensiv, also mit wenig Aufwand und langsam erzeugt. Es bringt in den meisten Berechnungen eine höhere Klimabelastung mit sich als Rindfleisch aus intensiver Haltung, also im Stall, mit Maissilage und Eiweißfutter, sagt Bernhard Osterburg von der Klima- und Bodenstabstelle des Thünen-Institutes in Braunschweig.

Weide-Rindfleisch ist fürs Klima also noch schlechter als Rindfleisch aus dem Stall mit Maissilage und Getreide? Rinder, die länger leben, setzen mit ihren Rülpsern auch länger und damit mehr Methan frei. Das ist der Hauptgrund für die noch schlechtere Klimabilanz für extensiv erzeugtes Rindfleisch. Extensiv heißt in vielen Fällen Bio.

Klimabilanz: Es kommt darauf an, wie man rechnet

Doch genau wie Rindfleisch nicht gleich Rindfleisch ist, ist auch Bio-Rindfleisch nicht gleich Bio-Rindfleisch. Unter Umständen sind die Unterschiede zu konventionell gering, in manchen Bilanzierungen kommt das Bio-Rindfleisch sogar besser weg. Je nachdem, wie weit die Rechnung geht. Was alles mit einberechnet wird und was nicht. Ist der Maschineneinsatz für die Futtergewinnung mit einkalkuliert? Oder der Zement, der im Fahrsilo steckt oder der Viehtransport? „Leider“, so Bernhard Osterburg vom Thünen-Institut gibt es derzeit noch zu wenig Klimabilanzen zum Rindfleisch, die wirklich vergleichbar sind. Was sich in jedem Fall besonders ungünstig auf das Klima auswirkt: Wenn das Futter auf entwässerten Moorflächen wächst, von Feldern kommt, die mal Regenwald waren oder von Äckern, die mal Wiesen waren.

Wiederkäuer können Gras in Milch und Fleisch verwandeln

Rinder und andere Wiederkäuer wie Schafe und Ziegen haben eine herausragende Fähigkeit: Sie können aus Gras Milch und Fleisch eiweißreiche Nahrungsmittel machen. Wenn Rinder also auf der Weide stehen und nicht im Stall mit Maissilage, Getreide und Soja gefüttert werden, verwerten sie Nahrung, die der Mensch und andere Tiere nicht umsetzen können.

Schweine und Geflügel sind Nahrungskonkurrenten des Menschen

Schweine, Hähnchen und Puten brauchen dagegen Futter, das auf Äckern wächst: wertvolles Getreide und Eiweißpflanzen, die im Gegensatz zu Gras auch für menschliche Ernährung genutzt werden können. Sie sind also Nahrungskonkurrenten der Menschen. Denn Ackerflächen sind knapp, Getreide und Hülsenfrüchte spielen bei der Ernährung der Weltbevölkerung eine wichtige Rolle. Knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ist nicht Ackerfläche, sondern Grünland – weltweit sind es sogar fast zwei Drittel. Wiesen und Weiden, die man nicht in Äcker umwandeln kann, weil der Standort zu nass, zu trocken, zu kalt oder zu steil ist. Und selbst, wenn man es könnte: Umpflügen und einen Acker daraus machen, würde dem Klima immens schaden. Denn Grünlandböden speichern viel mehr Humus als Ackerböden, der Humus würde mit Ackerbau weniger werden. Und damit würde der Boden jahrzehntelang Kohlendioxid in die Atmosphäre abgeben.

Alternativen zum Rind: Pferde und Kaninchen

Niemand nutzt Wiesen und Weiden so effizient und kann daraus so viel Milch und Fleisch pro Hektar erzeugen wie Wiederkäuer. Pferde könnten Grünland auch abweiden, genau wie Strauße, Kaninchen oder Gänse, sagt Bernhard Osterburg vom Thünen-Institut. Sie verwerten das Gras zwar nicht so effizient, eben weil sie keine Wiederkäuer sind. Dafür verursachen sie auch keine Methan-Emissionen. Aber Sauerbraten vom Pferd statt Sauerbraten vom Rind?

Spätestens jetzt werden viele Verbraucher nach Beate Reisachers männlichen Kälbern rufen, die auf der Alp zu ausgewachsenen Allgäuer Hornochsen werden. Die Söhne ihrer Milchkühe, die kastriert werden, bevor sie auf die Alp kommen, sind nach Ansicht von Biobäuerin aus Dietmannsried „die einzig sinnvolle Möglichkeit“, die Bergwiesen zu nutzen. Sonst müsste man die Wiesen mit der Hand mähen, und dann wohin mit dem Aufwuchs? Er ist zu nährstoffarm für Milchkühe.

Biodiversität durch Beweidung

Eine extensive Beweidung fördert die Artenvielfalt wie kaum eine andere Bewirtschaftungsmaßnahme. Durch die unterschiedlichen Vorlieben der Tiere gibt es Flecken, die nicht abgefressen werden und solche mit ganz kurzem Gras, kahle Trittstellen und das Umfeld der Zaunpfähle, lauter kleine Minibiotope für seltene Pflanzen und die davon abhängigen Schmetterlinge und Wildbienen. Auch die Zauneidechse und andere Amphibien profitieren, sagt Ulrich Mück aus Friedberg. Er ist Agraringenieur und Berater, hat bei verschiedenen Forschungsprojekten mitgearbeitet.

Biokosmos Kuhfladen

Der Kuhfladen auf der Weide ist ein Ökohotspot, gefundenes Fressen für Dungfliegen und Käfer, aus einem Kuhfladen entstehen bis zu 200 g Insektenlarven. Bestes Futter für bedrohte Wiesenbrüter. Ein Forschungsprojekt im Schwarzwald ist zum Ergebnis gekommen: Auf einem Hektar artenreicher Weide entstehen im Jahr 50 Kilo Rindfleisch. Das macht ungerechnet auf eine Familie: Ein Kilo Sonntagsgulasch erhält 200 Quadratmeter artenreichstes Grünland. Doch das gilt nur, wenn das Gulaschfleisch von Rindern stammt, die auf einer Weide gehalten wurden, die wenig gedüngt wird und deshalb artenreich ist. Und nicht, wenn das Gulasch im Stall mit Maissilage und Eiweißschrot entstanden ist.

„Ehda“-Tiere in der Milchviehhaltung

Aus Klimaschutzgründen sollte die Mutter des Rindes unbedingt eine Milchkuh sein, sagt Bernhard Osterburg vom Thünen-Institut. Eine Milchkuh muss jedes Jahr ein Kalb auf die Welt bringen, sonst gibt sie auf Dauer keine Milch. Das heißt, wer Milch und Käse essen will, hat auch Kälber. Die sind dann quasi ein Nebenprodukt, ohne eigenen zusätzlichen Klima-Fußabdruck. Die Klimabilanz für Fleisch aus der Mutterkuhhaltung fällt viel schlechter aus, weil dort nur Fleisch erzeugt wird. Alle Rülpser gehen aufs Fleischkonto. Am besten schneidet in den Berechnungen das Fleisch von alten Bio-Milchkühen auf der Weide ab. Ein Kilo von ihrem Fleisch verursacht rund vier Kilo CO2-Äquivalente, ein Kilo Bullenfleisch aus intensiver Mutterkuhhaltung hat dagegen einen viermal so großen CO2-Fußabdruck.

Bäume auf der Weide verbessern Klimabilanz

Die Frage ist, wo könnte man noch drehen, damit die extensive Rindermast auf der Weide klimafreundlicher wird? Eine Idee, so Bernhard Osterburg: Auf die Weide auch noch einzelne Bäume pflanzen, die später als Bauholz genutzt werden, damit sie Kohlendioxid möglichst lange binden.

  • Zum Artikel: Höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch – Warum Experten dafür sind

Die Gesamtbilanz entscheidet

Weidende Rinder sichern Apollofaltern, Eidechsen und Kiebitz das Überleben, sie fressen kein Futter, das auch der menschlichen Ernährung dienen kann, erhalten die schönsten Kulturlandschaften, verursachen kaum Energieaufwand und leisten all das unter höchsten Tierwohl-Bedingungen. Weniger Fleisch essen ist ein zentraler Baustein für eine enkeltaugliche Ernährungsweise. Doch wenn Fleisch, dann spricht ganz viel dafür, Rindfleisch von der artenreichen Weide zu essen und lieber auf anderes Fleisch zu verzichten. Denn das Artensterben und die Sicherung der Welternährung sind existenzielle Herausforderungen für die Menschheit. Genau wie die Klimakrise.

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst am 14.3.2022. Er wurde aus technischen Gründen am 16.4.2025 erneut publiziert. Der Artikel enthält keine neuen Erkenntnisse.

 

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Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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