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Kultur

Prostitution: Die Schattenseite der Europameisterschaft

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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8 min. Lesezeit
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Massen-Events wie die Fußball-Europameisterschaft lassen die Kassen in Deutschland klingeln. Nicht nur Gastronomie und Hotellerie profitieren, wenn viele Menschen zusammenkommen. Auch im Rotlichtmilieu wird während Großveranstaltungen, zu denen viele Männer anreisen, mit höherem Umsatz gerechnet. Bereits vor der Europameisterschaft warnten deshalb Politikerinnen, Politiker und Frauenrechtsorganisationen vor einer Zunahme von Zwangsprostitution. Konkrete Zahlen gibt es dazu noch keine. Trotzdem ist die aktuelle Regelung zur Sexarbeit, die in Deutschland grundsätzlich erlaubt ist, umstritten.

Inhaltsübersicht
Forderungen nach nordischem ModellKampagne zeigt Freiern die rote KarteProstitution nimmt während Großveranstaltungen zuPolizei: Mehr Prostituierte in München während der EMCSU-Politikerin Bär fordert Sexkaufverbot

Forderungen nach nordischem Modell

Silvia Reckermann hält einen Stapel rote Karten in der Hand und drückt sie am Eingang des Münchner Olympiaparks einströmenden Fans in die Hand. Sie sitzt im Lenkungskreis vom „Bündnis Nordisches Modell“. Der Verein plädiert für ein Sexkaufverbot und setzt sich für Regelungen ein, wie sie in skandinavischen Ländern gelten. Das dortige Modell sieht vor, dass Freier bestraft werden, nicht aber die Prostituierten. Aus Angst vor einer Anzeige würde dann die Nachfrage sinken, argumentieren Befürworter wie Reckermann: „Es kann nicht sein, dass eine Frau in der Prostitution, die vielleicht gar nicht richtig lesen und schreiben kann, in manchen Fällen hier irgendwie versuchen muss, durch Anzeigen ihr Recht zu bekommen. Das funktioniert in den seltensten Fällen, und da ist der Staat in der Pflicht, diese Frauen proaktiv zu schützen. Und das geht nur durch eine Reduzierung der Nachfrage. Das geht nur durch das nordische Modell.“

Prostitution ist in Deutschland seit 2002 vollständig legalisiert. Durch das Prostitutionsgesetz wollte die rot-grüne Bundesregierung damals aus Sexarbeit ein normales Gewerbe machen. Das Ziel: Indem man Prostituierte aus der Illegalität holt, verbessert sich deren rechtliche und soziale Lage. Eine Studie von 2023 zeigt aber, dass die Liberalisierung vor allem die Stellung von Bordellbetreibern und Freiern gestärkt hat. Im Jahr 2017 trat zusätzlich das Prostituiertenschutzgesetz der Großen Koalition in Kraft, das die rechtliche Stellung von Prostituierten nochmal stärken sollte und verbindliche Regeln für das Prostitutionsgewerbe formulierte.

Kampagne zeigt Freiern die rote Karte

Doch das Gesetz macht vor allem gewerberechtliche Vorgaben: Bordelle benötigen eine Betriebserlaubnis, Prostituierte müssen ihre Tätigkeit anmelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung gehen, Bordelle brauchen getrennte sanitäre Anlagen und separate Wohnbereiche für Prostituierte und Freier und ein Notrufsystem.

Bei der Kampagne „Rote Karte für Freier – für eine EM ohne Sexkauf“ will Silvia Reckermann Fans aufklären: „Die meisten Leute reagieren sehr positiv auf die Kampagne. Wir versuchen fröhlich rüberzukommen und sagen nicht: Hallo, bist du auch ein Freier? Wir unterstellen niemandem, dass er ein Freier ist, sondern wir gehen davon aus, dass alle für die Menschenrechte sind“, sagt Reckermann.

Die Zahl der Prostituierten in Deutschland zu beziffern ist schwer und hängt davon ab, wie groß man das Dunkelfeld, also die illegale Prostitution, einschätzt. Bei den Behörden sind bundesweit offiziell 28.000 angemeldet, die tatsächlichen Zahlen dürften aber um ein Vielfaches höher sein. Einer Studie des Erotikprotals Erobella zufolge soll es in Deutschland wahrscheinlich rund 90.000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter geben.

Prostitution nimmt während Großveranstaltungen zu

Natürlich gibt es auch keine offiziellen Zahlen, die belegen, dass es während der Fußball-Europameisterschaft in München und anderen Austragungsstätten zu mehr Prostitution kommt. Die Erfahrungen mit früheren Großveranstaltungen legen die Vermutung aber nahe, sagt Juliane von Krause, Geschäftsführerin des Vereins „Stop dem Frauenhandel“: „Generell ist die Erfahrung, dass bei Großereignissen, also zum Beispiel bei großen Messen, natürlich viele männliche Besucher kommen, die dann auch am Abend allein im Hotel sind. Und da ist bekannt, dass dann die Nachfrage nach Prostitution ansteigt.“

Viele Prostituierte kommen aus dem Ausland, sagt von Krause, etwa aus Rumänien, Bulgarien und der Ukraine. Oft werden sie von Männern mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt, mit der sogenannten Loverboy-Methode. „Sie freunden sich übers Internet, über Social-Media, mit einer Frau an, zum Beispiel aus Rumänien und lernen die dann kennen, vielleicht sogar ihre Eltern. Irgendwann sagen sie, wir gehen nach Deutschland, da findest du einen guten Job und wir beide können ein gutes Leben starten. Und wenn die Frauen dann hier sind, wird ihnen eröffnet, dass sie in der Prostitution arbeiten sollen. Und wenn sie sich weigert, dann werden Drohungen oder Gewalt gegen die Frau angewandt“, beschreibt von Krause die Masche.

Polizei: Mehr Prostituierte in München während der EM

Die Polizei in München kontrolliert während der Fußball-Europameisterschaft häufiger in Bordellen und beobachtet, dass dort aktuell auch mehr los ist. „Wir haben schon bemerkt, dass mehr Prostituierte in München sind als normal. Aber es ist jetzt nicht so ein Run wie beispielsweise zur Wiesn oder zu bestimmten Messen“, sagt Polizeisprecher Werner Kraus.

Zuhälterei, Menschenhandel, Gewalt gegen Prostituierte – all diese Straftaten werden auch bei der Europameisterschaft speziell vom Kommissariat für das Rotlichtmilieu bearbeitet und aufgeklärt, so der Polizeisprecher und nennt ein paar Beispiele: „Frauen, die mit unter 21 Jahren zur Prostitution gebracht werden. Das muss gar nicht groß mit Zwang erfolgen, sondern indem es ihnen schmackhaft gemacht wird. Aber dann ist man hier schon im strafbaren Bereich, weil das schon als Menschenhandel gezählt wird“, sagt Polizeisprecher Kraus. Bei Personen über 21 Jahren sei es strafbar, wenn beispielsweise gedroht werde, dass der Familie etwas passiert, wenn sie sich nicht prostituierten. Denn viele würden diesem Druck auch nachgeben.

CSU-Politikerin Bär fordert Sexkaufverbot

Auch aus der Politik gibt es aktuell Rufe, die Prostitution in Deutschland wieder restriktiver zu regeln. Die unterfränkische Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) fordert von der Bundesregierung einen besseren Schutz für Prostituierten, gerade während der Fußball-Europameisterschaft: „Was wir schon feststellen können, ist, dass beispielsweise von den großen Bordellen auch geworben wird: Deine Mannschaft hat gewonnen, komm und feiere doch ausgiebig und exzessiv deinen Sieg bei uns, oder: Deine Mannschaft hat verloren, dann komm doch zu uns und reagier dich bei uns ab. Also hier wird ganz bewusst eingeladen, damit zu feiern, aber auch Niederlagen auf eine sehr unschöne Art und Weise zu verarbeiten.“

Beim Verteilen der roten Karte gegen Sexkauf im Olympiapark kommt Silvia Reckermann auch ins Gespräch mit Fans, die gegen das Verbot von Sexkauf sind. Denn wie man genau gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution vorgehen soll, das ist umstritten. Es gibt auch ein „Bündnis gegen ein Sexkaufverbot“. Dort haben sich Organisationen zusammengeschlossen, die gegen eine Kriminalisierung nach skandinavischem Vorbild sind. Ein Verbot schütze ihrer Ansicht nach nicht vor Zwangsprostitution. „Im Gegenteil: Sexarbeiterinnen in prekären und gefährlichen Situationen werden besonders geschädigt, weil sie weiter marginalisiert und sichere Arbeitsbedingungen verhindert werden. Auch der Zugang zu Hilfe und Beratung wird mit einem Sexkaufverbot enorm erschwert“, heißt es auf der Website. In dem Bündnis mit dabei sind unter anderem die Deutsche Aidshilfe, der Deutsche Frauenrat, der Juristinnenbund, die Diakonie Deutschland und verschiedene Beratungsstellen für Prostituierte.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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